Allgemeines

Das Jagdreiten

Wenn man dieses Wort fallen lässt, so stößt man bei so manchen Reiter oder Nichtreiter oft auf Unverständnis.

Leider hat sich in vielen Köpfen das traurige Bild eines zu Tode von Hunden gehetzten Fuchses, gefolgt von skrupellosen Reitern eingeprägt. Dem ist jedoch schon lange Zeit nicht mehr so. Diese Vorstellungen einer Jagd gehören zumindest in Deutschland schon längst der Vergangenheit an, da dieses schon vor langer Zeit verboten worden ist.

Das heutige Jagdreiten bezieht sich mehr auf einen gemeinschaftlichen Ausritt mit mehreren Reitern. Es gibt jedoch verschiedene Arten des Jagdreitens. Mann unterscheidet zwischen der Schleppjagd (mit Hundemeute) und der Fuchsjagd.

Schleppjagd:

Bei dieser unblutigen Form der Jagd wird eine Schleppe (Duftspur) durch einen Reiter querfeldein gelegt. Dieser Spur folgen nach einer gewissen Zeit die Hunde mit viel Eifer und Geläut. Hinter den Hunden reitet als erstes die Equipage, die für die Führung der Hunde verantwortlich ist, und danach das Feld der Jagdgäste.

Fuchsjagd:

Hierbei reitet ein Reiter vorweg (Fuchs) und alle anderen hinterher. Es ist wichtig eine gewisse Ordnung einzuhalten. Hierzu haben die Landesverbände Verordnungen erlassen, die klar aussagen wie ein Jagdfeld auszusehen hat. Geritten wird meist in drei Feldern. (Dieses kann jedoch je nach Anzahl der Teilnehmer geändert werden). Das erste Feld, aus erfahrenen Reitern bestehend, muss über die bei der Jagd befindlichen Hindernisse springen. Das zweite Feld, welches aus geübten Reitern besteht, kann über die Hindernisse Springen. Es ist jedoch kein unbedingter Zwang. Im dritten Feld befinden sich überwiegend ungeübte Reiter die nicht über die Hindernisse springen dürfen.

Ein Jagdfeld teilt sich wie folgt auf: Fuchs – Master – Pikeur – Schlusspikeur

Fuchs
Da die Jagd nach Tieren verboten ist, so hat die Bedeutung des „Fuchs“ dennoch nicht verloren. Vielmehr ist es Aufgabe eines Reiters, der in Sichtweite vor dem Feld reitet und einen künstlichen Fuchsschwanz am Rücken befestigt hat, einen „Fuchs“ darzustellen.

Master
Der Master ist einer der wichtigsten Führungspersonen im Jagdfeld. Wie das Wort Führungsperson schon sagt, ist es seine Aufgabe das Jagdfeld zu führen. Der Master darf von anderen Reitern nicht überholt werden, da er die Spitze des Jagdfeldes darstellt.

Pikeur
Ohne den Pikeur wäre der Master manchmal ziemlich hilflos. Er ist derjenige, der dem Master im Jagdfeld hilft alle Reiter zusammenzuhalten und darauf aufzupassen, dass sich alle Reiter richtig Benehmen.

Schlusspikeur
Im Wesentlichen hat er die gleichen Aufgaben wie der Pikeur. Der Schlusspikeur welcher jedoch am Ende des Jagdfeldes reitet, hat die zusätzliche Aufgabe die zu langsamen Reiter mitzunehmen und im Jagdfeld zu behalten.
Hierdurch hat er auch den Scherzhaften Namen „Lumpensammler“ bekommen. Er hält jedoch stetig das Jagdfeld zusammen. Die Anzahl der Pikeure kann je nach Größe des Jagdfeldes variieren.

Da zwar das Fuchsgreifen eines der wesentlichen Ziele eines jeden Reiters ist, sollte jedoch eines nicht vergessen werden. Es ist Edlerer und verantwortungsvoller bei einer Jagd zu Gunsten des Pferdes aufzugeben, als es bis zur Erschöpfung zum Ende zu Reiten.

In erster Linie gilt bei allen Reitern das Wohl des Pferdes, in Einklang mit der Natur diesen Sport auszuüben.